Am 10.08.2023 fand das erste Vernetzungstreffen der Pflegeeinrichtungen in Troisdorf
und Niederkassel statt. Initiiert wurde diese Zusammenkunft von Raissa
Konstantinova, Leiterin des Seniorenhauses Hermann-Josef-Lascheid, mit
Unterstützung der Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer. Denn ganz gleich ob
stationäre oder ambulante Pflege, alle stünden vor den gleichen Herausforderungen,
so die Seniorenhausleitung. Im gemeinsamen Dialog könnten die Probleme vor Ort
besser bewältigt werden.
Um den Austausch zwischen den Seniorenhäusern vor Ort zu stärken, nahm Karl-
Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-
Westfalen, teil. Dabei zeigte er auf, wie wichtig der Regierungskoalition das Thema
Pflege ist.
Minister Laumann machte in der Diskussion deutlich, dass die Herausforderungen in
der Pflege vielfältig seien und es nichts schönzureden gäbe. Dennoch sei es ihm ein
Anliegen dem Berufsbild die verdiente Wertschätzung entgegenzubringen und mehr
junge Menschen für den Beruf zu begeistern. Darüber hinaus sei der
Kapazitätsausbau von Berufsschulen im Gesundheits- und Pflegewesen durch
Landesgelder vorangetrieben worden. Auch die seit 2020 übliche generalistische
Pflegeausbildung biete einen Mehrwert. In NRW schließen jährlich ca. 12.000 junge
Menschen ihre Ausbildung in der Pflege ab.
Sowohl die Vertreter aus den Pflegeeinrichtungen als auch aus der Politik waren sich
einig, dass die durch den demografischen Wandel wachsende Zahl der
Pflegebedürftigen und die damit verbundene Nachfrage an Pflege nicht allein durch
eine Fachkräftegewinnung im Inland gedeckt werden könne. Auch die Gewinnung von
Fachkräften im Ausland spiele eine wichtige Rolle. Die Anerkennung von
ausländischen Fachabschlüssen müsse beschleunigt werden.
Bei der Fachkräftegewinnung müsse außerdem ein erleichterter Einstieg in die spätere
Erwerbstätigkeit mitgedacht werden. Gerade Frauen, die aufgrund der
Kinderbetreuung nicht Berufstätig waren, suchen oft nach neuen beruflichen
Perspektiven. Hier muss der Einstieg in die Altenpflege vereinfacht werden.
Großer Diskussionspunkt war der Einsatz und die gesetzliche Grundlage von
Zeitarbeitskräften in den Pflegeheimen. Für viele Häuser stelle dies eine massive
Herausforderung dar. Dennoch sei die Zeitarbeit bei kurzfristigen personellen
Engpässen aktuell alternativlos.
Die Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer betonte, wie wichtig der gemeinsame
Austausch sowohl zwischen den Seniorenhäusern als auch mit der Politik sei: „Mir
persönlich ist es wichtig, den Pflegenden die verdiente Anerkennung und
Wertschätzung entgegenzubringen. Wir wollen vermitteln, dass eine Tätigkeit in der
Altenpflege mit guten Arbeitsbedingungen, attraktiver Vergütung und einem positivem
Arbeitsklima möglich ist.“
Nach einem erfolgreichen ersten Vernetzungstreffen ist es nun das Ziel der Beteiligten,
diese Treffen in Zukunft zu verstetigen und sich halbjährlich gemeinsam über die
aktuellen Herausforderungen auszutauschen.
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