Gelungener Austausch mit Landwirten aus dem Rhein-Sieg-Kreis

07.02.2024

Der Staatssekretär für Landwirtschaft, Dr. Martin Berges besuchte am Montag auf Einladung der Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer den Hof der Familie Engels in Niederkassel-Rheidt. Dort tauschte er sich mit den Landwirten im Rhein-Sieg Kreis über die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft aus.

Der Arbeitskreis DRUNTER UND DRÜBER organisierte die Zusammenkunft der Landwirte aus der Region. Als älteste Wasserschutzkooperation Deutschlands, mit aktuell 53 Mitgliedern, setzt sie auf Kooperation statt Konfrontation. Ein Ziel des Arbeitskreises, zum dem unter anderem die Stadtwerke Niederkassel und Troisdorf gehören, ist der vorbeugende Gewässerschutz. Gemeinsam arbeiten Landwirte und „Wasserwerker“ an der Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft.

In der gemeinsamen Diskussion haben die Landwirte ihre aktuellen Herausforderungen verdeutlicht. Die von der Bundesregierung geplante stufenweise Reduzierung der Agrardieselsubventionen sorgt für Unverständnis und ist eine Fortführung von immer mehr Einschränkungen, Vorgaben und Reglementierungen für die Landwirte, die langfristig die Zukunft vieler Betriebe in Frage stellt. „Diese geplante Kürzung hat das Fass zum Überlaufen gebracht“ verdeutlicht Landwirt Bernd Bulich als Vorsitzender von DRÜBER UND DRUNTER. „Bereits in der Vergangenheit gab es keine verlässliche Agrarpolitik. Das machte ein geplantes Wirtschaften auf unseren Feldern praktisch unmöglich. Immer gab es neue Regelungen, was gestern noch galt, wurde zeitnah wieder „einkassiert“.

Staatssekretär Dr. Berges zeigte sich beeindruckt vom Engagement vor Ort und verdeutlichte, dass das Land NRW sich gemeinsam mit weiteren Bundesländern auf Bundesebene für die Landwirtschaft einsetzt und für weniger Reglementierungen und eine faire Betrachtung und Behandlung der Landwirtschaft wirbt. Schließlich muss die regionale Landwirtschaft vor Ort wettbewerbsfähig und wirtschaftlich bleiben. Die Demonstrationen der Landwirte haben einen wichtigen Schritt dazugetan, dass die Debatte um die Lebensmittelproduktion vor Ort stärker geführt wird.

Alle waren sich einig: Die immer stärker wachsendenden bürokratischen Hürden erschweren massiv den Arbeitsalltag in der Landwirtschaft, aber auch in der Wasserwirtschaft. Bürokratieabbau ist unvermeidlich. Staatssekretär Dr. Berges verdeutlichte die langwierigen Prozesse, um einzelne bürokratische Regelungen abzuschaffen und zeigte sich zugleich optimistisch, dass NRW auch in den kommenden Jahren weitere Anpassungen vornehmen wird. 

Die regierungstragenden Fraktionen im Landtag möchten beispielsweise bei der Düngegesetzgebung einen Fokus auf das Verursacherprinzip legen. Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen einen Mechanismus an die Hand bekommen, um nachzuweisen, dass sie für eine Überschreitung in ihrem Gebiet keine Verantwortung tragen. Denn nicht nur die Landwirtschaft ist zum Beispiel für steigende Nitratwerte im Grundwasser verantwortlich. Das soll in einem Modellprojekt getestet werden. Dazu zählt auch der Ausbau des Messstellenetzes für eine bessere Datengrundlage. Aktuell wird über den Vorschlag im zuständigen Ausschuss beraten.  

Katharina Gebauer freut sich über die vielen Teilnehmer an der Veranstaltung mit Staatssekretär Dr. Berges: „Die gemeinsame Diskussion hat gezeigt, wie modern und nachhaltig die Landwirtschaft hier im Rhein-Sieg-Kreis bereits aufgestellt ist. Wir müssen den Landwirten die Anerkennung zukommen lassen, die sie verdienen und sie nicht durch weitere politische Hürden belasten.“