Katharina Gebauer zum Antrag Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung

28.04.2021

„Wir wollen Beratungshürden für verschuldete Menschen abbauen“

Die NRW-Koalition von CDU und FDP bringen an diesem Mittwoch einen Antrag ins Plenum ein, um die Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung zusammenzudenken und weiterzuentwickeln. Das ist speziell angesichts erwartbarer Folgen der Corona-Pandemie ein wichtiger Schritt. Dazu erklärt unsere Abgeordnete Katharina Gebauer: „Wir wollen Hürden für Ratsuchende in Geldnöten abbauen. Deshalb streben wir einen möglichst einfachen, schnellen und kostenlosen Zugang zur Schuldnerberatung und zur Verbraucherinsolvenzberatung an. Bereits 11,6 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen gelten als überschuldet. Leider müssen wir damit rechnen, dass die Corona-Pandemie dieses Problem verschärft: etwa bei Solo-Selbstständigen, die aufgrund der Maßnahmen nicht mehr arbeiten können, oder bei Menschen in Kurzarbeit, deren Einnahmen plötzlich nicht mehr ausreichen, um Kredite zu bedienen.

Und wenn der Schuldenberg zu groß wird, droht die Verbraucherinsolvenz. Aus unserer Sicht ist es sinnlos, dass Schuldner- und Verbraucherinsolvenz-Beratung bisher zwei vollständig voneinander getrennte Systeme sind. Der Wirkungsgrad der Beratungsarbeit könnte durch eine Zusammenlegung deutlich erhöht werden. Zudem müssen wir eine so lidarische Finanzierung des Systems erreichen, denn bisher haben insbesondere einkommensschwache Gruppen wie Alleinerziehende, Solo-Selbstständige, Renterinnen und Rentner sowie Kranke kein Anrecht auf kostenlose Beratung. Berechnungen zeigen: Jeden Euro, den sie in Begleitung und Beratung von Schuldnern steckt, erhält die Volkswirtschaft fünf- bis sechsfach zurück. Eine präventive Sozialpolitik ist hier also ein klassisches Win-Win – für die betroffenen Menschen und Familien und für unsere Gesellschaft.“

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