Kindermedizin im Blick

01.03.2023

Die RSV-Welle in den letzten Monaten hat gezeigt, wie herausfordernd die Situation im kinder- und jugendärztlichen Bereich ist. Dabei ist die angespannte Versorgungslage nicht in erster Linie auf fehlende Gelder zurückzuführen, sondern auf qualifizierte Fachkräfte. Als CDU Landtagsfraktion liegt uns die Gesundheit unserer Kinder am Herzen, weswegen wir dem mit einer Vielzahl von Maßnahmen entgegenwirken.

Hebammen sind zu Beginn des Lebens essenziell. Leider gibt es jedoch immer weniger von ihnen. Daher haben wir eine neue Grundlage für eine verbesserte Ausbildung gelegt. Die Neuausrichtung der Hebammenausbildung hin zu einem Dualen Studium führt zu einer Akademisierung der Ausbildung, die den Anforderungen der Zukunft gerecht wird und die Komplexität des Berufs widerspiegelt. Dadurch verbessert sich sowohl die Versorgungslage als auch der Stellenwert des Berufs. Vom Land geförderte hebammengeleitete Kreißsäle steigern die Arbeitszufriedenheit der Hebammen und fördern die Zusammenarbeit zwischen ihnen und Ärztinnen und Ärzten. Mit dem neuen Krankenhausplan werden wir die flächendeckende geburtshilfliche Versorgung sicherstellen. Der Plan legt fest, dass eine Schwangere in unter 40 Minuten einen Kreißsaal erreichen können muss.

In der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege herrscht wie in vielen Bereichen Fachkräftemangel. Die Maßnahmen der Landesregierung zeigen hier glücklicherweise erste Erfolge. Durch die Reformen bei der Ausbildung zur Pflegefachkraft und die neu eingeführte Ausbildung zur Pflegefachassistenz sind die Pflegeausbildungen attraktiver geworden. Das lässt sich nicht zuletzt an den seit Jahren steigenden Ausbildungszahlen ablesen. Um mehr Kinder- und Jugendärzte zu gewinnen, haben wir die Zahl der Medizinstudienplätze ausgebaut und werden dies auch in Zukunft fortsetzen. Insgesamt streben wir an, die Zahl der Medizinstudienplätze um 20 Prozent zu erhöhen. So wird auch die Zahl der Kinderärzte steigen.

Eine häufig unterschätze Gefahr für die Kinder- und Jugendgesundheit ist Einsamkeit. Gerade die Jahre der Pandemie haben viele Sozialkontakte und Interaktionen verhindert. Hier müssen wir aktiv gegensteuern. Ein aktives Gemeinschafts- und Vereinsleben ist die wohl stärkste Waffe gegen Einsamkeit. Die Kinder und Jugendliche vernetzen sich hier in neuen Sozialräumen, knüpfen Freundschaften und lernen so andere Lebensentwürfe und Vorstellungen kennen. Kinder und Jugendliche an das Vereinsleben heranzuführen, wo sie als Gemeinschaft Spaß haben und Verantwortung übernehmen, ist eine wichtige Aufgabe.

Sport kann nicht nur gegen Einsamkeit helfen, sondern ist auch wichtig für die physische und psychische Gesundheit. Die Landesregierung fördert daher Sport und Sportstätten durch mehrere Projekte. Das Förderprogramm „Moderne Sportstätte“ ermöglicht vorhandene Sporteinrichtungen zu sanieren und neue zu bauen. Mit dem Landessportbund wurde die Rahmenvereinbarung “Frühkindliche Bildung - Bewegung fördern!” vereinbart. Zusammen haben wir uns zum Ziel gesetzt, Kinder unter 7 Jahren zu mehr Bewegung und Sport zu ermuntern. So wird der natürliche Bewegungsdrang noch stärker in die frühkindliche Bildung integriert. Früh Freude für alltägliche Bewegung zu wecken, hat langfristig positive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit.

Einige der aufgezählten Maßnahmen wirken sich erst mittel- und langfristig aus. Wir sind aber auf einem guten Weg, den Bereich der Kindergesundheit noch besser aufzustellen. Auf der Bundesebene setzt sich die Landesregierung unter anderem für eine Änderung bei den Fallpauschalen ein, damit der finanzielle Druck für die Kinderstationen abnimmt. Zusätzlich ist eine Finanzierungskomponente für die Vorhaltung von Fachabteilungen für Kinder und Jugendliche notwendig.