Im vergangenen Plenum haben wir mit einem Gesetzentwurf zur Änderung der Ausführungsgesetze zum SGB VIII wichtige Weichen für eine stärkere und zukunftsfähige Kinder- und Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen gestellt – praxisnah, beteiligungsorientiert und mit klarem Fokus auf junge Menschen.

Unser Ziel ist eine Jugendhilfe, die nicht verwaltet, sondern stärkt. Die zuhört, einbindet und gemeinsam mit jungen Menschen Zukunft gestaltet. Das Gesetz basiert auf einem intensiven Dialog mit Fachverbänden, Wissenschaft, kommunalen Spitzenverbänden – und nicht zuletzt mit Jugendlichen selbst.

Ein zentrales Element: Unabhängige Ombudsstellen sollen zur Regel werden. Wer in Konflikt mit öffentlichen oder freien Trägern gerät, soll verbindliche, niedrigschwellige Unterstützung erhalten. Damit niemand allein dasteht, wenn Hilfe gebraucht wird.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die echte Mitbestimmung junger Menschen. Jugendringe und Jugendselbstvertretungen sollen künftig als beratende Mitglieder in den kommunalen Jugendhilfeausschüssen vertreten sein – denn Beteiligung darf nicht bei wohlmeinenden Worten enden, sondern muss konkret ermöglicht werden.

Zudem wird die Rückübertragung von Aufgaben an kommunale Träger künftig klar geregelt – im Einvernehmen mit dem Kreis und mit mehr Gestaltungsspielraum vor Ort. So schaffen wir klare Zuständigkeiten und stärken die Handlungsspielräume der Kommunen.

Auch beim Schutz junger Menschen gehen wir einen wichtigen Schritt weiter: Die Aufsicht über Einrichtungen und Pflegeverhältnisse wird weiterentwickelt – für mehr Verlässlichkeit, Qualität und Sicherheit.

Insgesamt zeigt das Gesetz zur Änderung der Ausführungsgesetze zum SGB VIII: Wir passen die Kinder- und Jugendhilfe nicht nur an aktuelle Herausforderungen an, sondern gestalten sie zukunftsfest. Mit Beteiligung, Schutz und klaren Strukturen schaffen wir ein starkes Fundament – für junge Menschen, die Unterstützung brauchen, und für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt.