Löschen, Retten, Bergen – Besuch der DLRG in Troisdorf

20.07.2018

Den Abschluss meiner diesjährigen Sommertour unter dem Motto „Löschen, Retten, Bergen – Einsatz für die Menschen“ bildete der Besuch bei der DLRG in Troisdorf. Der Ortverein der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Troisdorf verfügt über 600 von bundesweit rund 550.000 Mitgliedern, von denen in Troisdorf regelmäßig 40 aktiv im Einsatz ihren Dienst tun. Gerade im Sommer sind viele, der ausschließlich ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer, im Küstendienst an Nord- und Ostsee im Einsatz. Nichts desto trotz habe ich im Rahmen einer Leistungsschau die Gelegenheit bekommen, die unterschiedlichen Einsatzbereiche kennenzulernen.

Der stellvertretende Einsatzleiter, Norbert Weßel, sowie das Leitungsteam der DLRG Sieghard Panten und Alexander Polkähn führten mich durch das Vereinsheim an der Siebengebirgsallee und erklärten mir wie sich der Verein finanziert und wofür die Mittel aufgewandt werden. Was mich am meisten überrascht hat, ist die Tatsache, dass sich die DLRG fast ausschließlich aus ihren Mitgliedsbeiträgen finanziert. Zu den Ausgabenpositionen gehören u.a. die Miete für Schwimmbäder, die Abgaben an die übergeordneten Gliederungen, der Unterhalt des Vereinsheims und des Ausbildungsraums sowie die Anschaffung von Übungsmaterialien. Darüber hinaus wird auch die Bekleidung für Trainer und Helfer vom Verein selbst finanziert. Zuschüsse der öffentlichen Hand erfolgen dabei nur in einem geringen Umfang.

Im Anschluss an das Gespräch im Vereinsheim ging es für mich in die Praxis. An dem nahegelegenen Aggerwehr und unter der Aggerbrücke demonstrierten mir die Rettungsschwimmer und Strömungsretter, wie im Einsatzfall die Rettung einer in Not geratenen Person im Wasser funktioniert. Der Strömungsretter ist ein speziell ausgebildeter Rettungsschwimmer, der mit entsprechender Schutzausrüstung ausgerüstet ist und in strömenden Gewässern zur Personensuche oder als Sicherungsposten eingesetzt werden kann. Neben Kenntnissen in Hydrodynamik und speziellen Rettungstechniken im fließenden Gewässer, beherrscht ein Strömungsretter grundlegende Seiltechniken, um unter anderem Seilkonstruktionen von Ufer zu Ufer herstellen zu können.

Mithilfe des Wurfsacks können Strömungsretter im strömenden Gewässer Personen mit relativ geringem Krafteinsatz gerettet werden. Im Rahmen einer Übung durfte ich ausprobieren, wie die Technik richtig angewendet wird und habe einiges dazu gelernt. Auch in die Arbeit der Einsatztaucher habe ich einen Einblick erhalten. Die Ausbildung zum Einsatztaucher beträgt etwa zwei Jahre und wird regelmäßig in der Ortsgruppe Troisdorf angeboten. Ein Tauchtrupp besteht aus 5 Personen: Einem Taucheinsatzführer, einem Kraftfahrer, einem Signalmann und zwei Einsatztauchern. Einsatztaucher müssen pro Jahr mindestens 10 Tauchgänge á 30 Minuten und eine Gefahren und Unfall Belehrung nachweisen können. Eine anspruchsvolle Tätigkeit, bei der das Vertrauen auf die Kolleginnen und Kollegen eine große Rolle spielt.

Das ehrenamtliche Engagement der Helferinnen und Helfer hat mich sehr beeindruckt. Ich finde es toll, dass so viele Menschen bereit sind neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit einen Beitrag zur Menschenrettung zu leisten und im Ernstfall ihr eigenes Leben riskieren. Die Frauen und Männer, die ich in der vergangenen Woche habe kennenlernen dürfen, haben mir nicht nur viel Wissen vermittelt sondern auch gezeigt, dass sie viel Spaß an ihrer Arbeit haben. Mir ist auch noch einmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass wir als Politik das Ehrenamt stärken. Dafür werde ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten im Düsseldorfer Landtag gerne einsetzen.